Game Maker

Selbst Spiele zu programmieren ist ja bekanntlich eine sehr mühsame Arbeit. Aber mit dem Game Maker von Mark Overmars wird dies deutlich erleichtert und man kann sogar einfache Spiele erzeugen, ohne eine einzige Zeile Code zu schreiben.

Natürlich darf man nicht erwarten, mit Game Maker ohne weiteres Spiele erstellen zu können, die sich mit kommerziellen Produkten messen können. Das Programm nimmt einem zwar viel Arbeit ab, aber Spiel-Entwicklung ist nun mal kein Kinderspiel und das wird es bestimmt auch nie werden. Man muss viel Zeit investieren, um ein brauchbares Spiel zu entwickeln. Das soll einen aber auch nicht davor abschrecken, sein Bestes zu geben.

Game Maker legt kein bestimmtes Genre fest. Sowohl Strategie- und Denk- als auch Reaktions-Spiele sind möglich. Das Programm ist in dieser Hinsicht vollkommen flexibel und ermöglicht alle Arten von zweidimensionalen Spielen. Dreidimensionale Spiele werden bisher nicht unterstützt, aber mit Hilfe einer separaten »3D-Engine« werden zumindest einfache 3D-Spiele denkbar. Der Anfänger sollte sich aber zunächst auf zwei Dimensionen beschränken.

Man kann ganz einfach Grafiken importieren. Die gängigsten Formate, sogar animierte Gif-Grafiken, werden unterstützt. Die Transparenz kann aber nicht von diesen übernommen werden, sondern muss in Game Maker eigens definiert werden. Es ist auch ein eigenes Bildbearbeitungsprogramm enthalten. Auch Musik und Klangeffekte lassen sich natürlich einbinden.

Auch wenn die Oberfläche auf der ersten Blick recht bescheiden und leer zu sein scheint, verbirgt sich dahinter ein ungeheures Potential mit etlichen Einstellungsmöglichkeiten.

Game Maker Oberfläche
  Leicht verständliche Symbole prägen die Oberfläche.

Das Besondere an Game Maker sind die »drag-and-drop«-Aktionen, die für Bewegung und Interaktion sorgen. Um diese zielführend einsetzen zu können, sollte man die Grundbegriffe des Programmierens verstehen (zumindest die Funktionsweise einer »if-else«-Bedingung und die Bedeutung von Variablen). Man zieht die gewünschten Funktionen einfach in ein Fenster und legt gleich anschließend Genaueres fest. Auf diese Weise fallen auch die sonst im richtigen Programmieren häufigen Syntaxfehler weg. Sowohl für die Tastatur, als auch für die Maus können Aktionen festgelegt werden.

Auch »Multiplayer«-Spiele werden unterstützt. Die einfache Version ist es, zwei Personen durch einen »Split-Screen« an einem PC spielen zu lassen. Der geübte Programmierer dagegen hat auch die Möglichkeit, mit Hilfe der eigenen Scriptsprache (GML) Spiele zu erstellen, die über das Internet gespielt werden können. Mit GML lässt sich allerdings auch noch anderes realisieren(z.B. Auslesen externer Daten).

Die erstellten Spiele lassen sich dann letztendlich als exe-Dateien, also als richtige Programme, abspeichern.

Game Maker ist komplett in englischer Sprache verfasst. Auch die Homepage ist nur auf Englisch verfügbar und es gibt leider noch keine deutsche Beschreibung zu dem Programm. Der Download ist vollkommen kostenlos, aber man kann das Programm freiwillig registrieren lassen, um die Arbeit daran zu fördern.

Auf der Game Maker-Homepage findet man ausführliche Anleitungen, »Tutorials« und viele Beispiel-Spiele.

Nachtrag vom 06.04.2005:

In der Zwischenzeit hat sich auch eine deutschsprachige Community gebildet, die sich zum Teil intensiv mit der Übersetzung und dem Schreiben neuer Tutorials beschäftigt.

Wie es aber bei vielen guten Dingen ist, ist auch der Game Maker mittlerweile nicht mehr ganz kostenlos. Man kann sich zwar weiterhin eine kostenfreie Version herunterladen, allerdings hat diese diverse Einschränkungen und zeigt während dem Laden des Spiels ein Werbebanner an. Für die Vollversion muss man 15 Euro oder 20 US-Dollar zahlen. Es ist aber weiterhin möglich, ältere Versionen des Programms downzuloaden.

Die aktuellste Version ist 6.0. Da Spiele, die mit der sechsten Generation erstellt wurden, allerdings deutlich höhere Anforderungen an das System stellen, arbeiten viele weiterhin mit der Vorgängerversion 5.3.

Insgesamt wurde der Game Maker um viele interessante Funktionen bereichert. Mit einem eigenen Partikelsystem lassen sich aufwändige Effekte realisieren und viele Funktionen, wie beispielsweise texturierte Polygone, erleichtern nun den Umgang mit dreidimensionalen Darstellungen.

Offizielle Homepage: Beispiel-Spiel: Artikel verfasst am:
www.gamemaker.nl Auftrag S 24.06.2003
weiterführende Links:
www.gm-d.de: deutschsprachige Game Maker - Community
gmshow.gm-school.com: Übersicht über erstellte Spiele
www.gamemakergames.com: Übersicht über erstellte Spiele

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