Die unendlichen Weiten des Allumfassenden
Im Verborgenen liegt die Wahrheit der Natur. Gegebenheiten, unkontrollierbar und kaum verständlich, geben der Menschheit stets aufs Neue große Rätsel auf. Zu überlegen soll nun neben dem Bewusstsein eine Eigenschaft sein, die einzig und allein dem Menschen zukomme. Allen Wesen dieser Erde sei er überlegen.
Wird dies als unwiderrufliche Gegebenheit angenommen, so wird der menschlichen Spezies in später Folge die Aufgabe zuteil, auf alle Fragen, welche ebenfalls Produkte menschlichen Intellektes darstellen, mögliche Antworten zu erdenken. Jede Frage vermag auf mindestens tausend Möglichkeiten beantwortet zu werden. Wer dennoch denkt, dies sei unwahr, ist mit höchster Wahrscheinlichkeit von erlernter Logik dominiert, worunter Kreativität und schöpferische Kraft, welche ihrerseits Grundlage selbständigen Denkens sind, sehr leiden.
So ist nun auch dies nichts weiter, als eine reine Theorie bezüglich einer weit verbreiteten Fragestellung. Der Begriff der Unendlichkeit, insbesondere auf den Bezug zu den Weiten des Universums, wird hier nach einer durchaus plausiblen Möglichkeit erklärt.
All zu oft wird diese Tage der Begriff der Unendlichkeit benutzt und allmählich verharmlost seine Bedeutung. Immer selbstverständlicher erscheint dieses eigentlich sehr mächtige Wort. Gedankenloser und spottender Gebrauch sind im Grunde das Letzte, was diesem Begriff gebührt, und doch trifft man ihn auf diese Weise am häufigsten an. Hierüber sollte sich jeder im Klaren sein.
Durch die überaus häufige Verwendung ist es auch durchaus denkbar, dass für verschiedene Anwendungsbereiche auch unterschiedliche Erklärungen von Nöten sind. Daher sind die folgenden Ideen hauptsächlich auf die Größe des Weltalls, welche ja als nicht endend bezeichnet wird, bezogen und lassen sich unter Umständen nicht immer auf andere Bereiche umlegen.
An dieser Stelle soll nun ein Widerspruch als Beispiel angeführt werden. Das Band des Möbius, ein einfach zu erstellendes Objekt, dessen Ober- und Unterseite eine einzige Fläche bilden, wird vielfach der unendlich großen Fläche wegen erwähnt. Wenn nun aber von einem beliebigen Punkt ausgegangen die Länge des Bandes verfolgt wird, so wird dennoch wieder der Ausgangspunkt erreicht. Würde dieser Begriff des Unendlichen auf alle Bereiche umgelegt werden, so wäre jeder Kreis endlos lang und auch die Erde hätte eine nicht endende Oberfläche.
Eben dieses System kann auch verglichen werden mit der Anordnung zweier Spiegel parallel zueinander. Die Strecke zwischen ihnen kann von jeder beliebigen Länge sein, dennoch reicht ihr virtuelles Abbild stets ins Grenzenlose, da sich jede noch so kurze Strecke endlos wiederholt. Was nach Osten schwindet, kehrt im Westen zurück.
Sozusagen ist nun die Unendlichkeit geradewegs so definiert, dass ein beliebig gewählter Anfangspunkt stets mit dem Endpunkt einer Strecke zusammenfällt, wodurch das Ende in einem Neubeginn ausartet.
Was erscheint nun eher vorstellbar für den Raum hinter allem Bekannten als die Umlegung dieser Theorie? Nichts sollte dem menschlichen Fachverstand näher liegen, denn etwas Endloses ohne Wiederholung ist dem sonst so brauchbaren menschlichen Denken verwährt. Doch erkennbar kann dies höchstwahrscheinlich erst an jenem Ort werden, den dank kosmischer Entfernungen nie ein Mensch wahrnehmen wird.
Lasst uns alle aus der Geschichte und der menschlichen Erfahrung an sich lernen! Erst heute kennen wir die wahre Form unseres Planeten. Es ist nun an der Zeit, die Form des Allumfassenden zu erkennen. Nach all dem Genannten kann man ohne Zweifel sagen, dass, stark vereinfacht und veranschaulicht ausgedrückt, auch das Universum die Form der Kugel aufweist, weil ein Flug entlang einer Geraden stets zum Ausgangspunkt zurückführt.
Michael Treml,
Oktober/November 2002